Bobcat Die »Demo Days«: Eine wahre Bobcat-Spielwiese

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Bobcat
Von: Dan Windhorst

»Steig ein, der Schlüssel steckt schon« – dieser Satz umschreibt exakt, was die jährlich stattfindenden »Demo Days« von Bobcat tatsächlich ausmacht. Am EMEA-Hauptsitz im tschechischen Dobříš geht es darum, trockene Theorie beiseitezuschieben und selbst herauszufinden, was die neuen Maschinen tatsächlich draufhaben. Das große Bobcat-Areal bot dem bauMAGAZIN die Möglichkeit, sich ausführlich mit der neuen Minibagger-Generation der »R2«-Serie sowie Raupen- und Radkompaktladern, Telehandlern und einer Vielzahl an Anbaugeräten auseinanderzusetzen.

Eines lässt sich an dieser Stelle vorwegnehmen: Bobcat hat in den vergangenen Jahren wahrlich nicht an Eifer und Erfindergeist gegeizt. Gerade die neuen Baggermodelle aus der 1- bis 2-t-Klasse zeigen, dass die Modelle immer passgenauer auf ihre jeweiligen Einsatzgebiete zugeschnitten sind – und dabei die unterschiedlichen Anforderungen einzelner Märkte berücksichtigen. Gleichzeitig haben die »Demo Days« gezeigt, das Bobcat auf Vielseitigkeit setzt und nicht nur seine Minibagger, sondern auch seine raupen- und radbetriebenen Kompaktlader zu Multi-Tool-Carriern weiterentwickelt hat. Die Fülle an Anbaugeräten, Einsatzmöglichkeiten und Leistungsoptionen ist gewaltig und ganz nebenbei auch sinnig aufeinander abgestimmt, sodass gerade die leistungsstärkeren Modelle zu waschechten Allroundern herangereift sind.

»Reinsetzen und losfahren«

Der besondere Charme der »Demo Days« ist es, nicht lange zu »schnacken«. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung durften sich die Fachjournalisten in wahrlich jede Maschine setzen, die man auf dem riesigen Bobcat-Areal vorfand. Immer mit dabei: die eigentlichen Erfinder der Maschinen, die Entwickler, Ingenieure und Produktexperten, die dem bauMAGAZIN nicht nur das bloße Bedienen erklärten, sondern explizit auf die wichtigsten technischen Neuerungen eingingen. Zu den Highlights zählte zweifellos die neue Generation an 1- bis 2-t-Minibaggern aus der »R2«-Serie. Neben zahlreichen Design-Neuerungen, verbesserten Wartungszugängen und neuen Motoren setzt Bobcat auf ­eine weit individuellere Abstimmung – jedes Modell soll gezielt auf bestimmte Märkte zugeschnitten sein. Neben der Neugestaltung von Abdeckungen und verbesserten Wartungszugängen wurden auch die Verzurr- und Hebepunkte im Oberwagen optimiert. Hinzu kommt, dass die »R2«-Serie über einen verbesserten Mechanismus des Löffelgestänges und ein neues sowie weit robusteres Planierschild mit Schwimmstellung und Verbreiterung verfügt. Ein Blick in die Fahrerkabine zeigt allerdings auch, dass Bobcat viel Wert auf eine bessere Anordnung aller Bedienelemente gelegt hat – eine deutlich bessere Handhabung versprechen neue Joy­sticks und großzügige Displays.


Wichtige Neuerungen finden sich allerdings auch »unter der Haube«: Die Modelle sind nun mit einem neuen Motor ausgestattet und setzen auf eine Load-Sensing-Pumpe samt Closed-Center-Hydrauliksystem. Erklärte Zielsetzung bei der Entwicklung war es, die Bedürfnisse jedes europäischen Marktes abzudecken, weshalb sich die Ausführungen merklich unterscheiden. Für den deutschen Markt, so Bobcat, seien die Modelle »E19«, »E20z« und »E16« konzipiert. Insgesamt habe man für die »R2«-Serie auf über 500 neue Komponenten gesetzt – bis zur Markteinführung seien drei Jahre ins Land gezogen, einhergehend mit weit mehr als 20 000 Test- und Validierungsstunden. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Minibagger »E16«, »E17z«,»E19« und »E20z« vor allem in den Bereichen Leistung, Be­dienkomfort und Haltbarkeit zugelegt haben – hinzu kommt, dass es Bobcat gelungen ist, die Modelle noch vielseitiger zu machen. Eine Verbesserung der Hubkraft und Stabilität stand bei der Entwicklung ebenso auf der Liste wie die Verstärkung des Planierschilds und die Optimierung des Hydrauliksystems. Auffällig ist, und auch das konnte die bauMAGAZIN-Redaktion vor Ort feststellen, dass die neue Generation über eine erstaunliche Laufruhe verfügt: Mittels neuer Hydraulikjoysticks und eines neuen Hauptsteuerventils nebst Durchflussverteilungsfunktion erreichen die Modelle eine weit verbesserte Steuerbarkeit. Hervorheben lässt sich außerdem die gute Übersicht: Von der Kabine aus hat der Maschinist einen guten Blick auf den gesamten Arbeitsbereich.

Im Rahmen der »Demo Days« wurden zahlreiche Minibagger vorgestellt – darunter auch die neue Generation der »R2«-Serie.

Vielseitigkeit bewiesen

Geprägt waren die »Demo Days« allerdings auch von noch größeren Maschinen wie dem Kettenbagger »E88«. Der auf Stabilität und Leistung ausgelegte Neuntonner ist mit einer Grabtiefe von 4 519 mm, einer Motorleistung von 48,5 kW sowie einer Ausbrechkraft von 39,07 kN für auffallend viele Arbeitseinsätze geschaffen. Die Maschine erweist sich als Multi-Tool-Träger – zu den beliebtesten Anbaugeräten zählen Erdbohrer, Felsfräsen, Gitter-, Tief-, Raum- und Schwenklöffel sowie Hydraulikhammer, Plattenverdichter und Hydraulikklammern. Seine einfache Handhabung, gute Zugänge zu den wichtigsten Wartungspunkten, eine komfortable Fa­hrerkabine sowie zahlreiche optionale Zusätze machen den »E88« zu einem Allrounder, der auf vielen Baustellen zu Hause ist.

Auf Rad und Raupe unterwegs

Platz nehmen durfte die Redaktion überdies in den zahlreichen Telehandlern sowie einer gewaltigen Auswahl an kompakten Raupen- und Radladern. Auch hier zeigte sich, dass Bobcat bei der neuesten Generation großen Wert auf hohe Präzision und gute Bedienbarkeit setzt. Die Kompaktlader von Bobcat haben sich zu leistungsstarken Alleskönnern weiterentwickelt. Ausführungen wie der »S76« zählen zu den wahren Arbeitstieren: Der 74 PS starke Kompaktlader mit vertikalem Hubweg punktet mit auffallend hohen Ausbrechkräften, schnellen Taktzeiten und guter Hubhöhe samt -kapazität. Aufgewertet hat Bobcat dieses Modell durch einen Reihenmotor, ein Direktantriebssystem, Hub­arme aus Stahlguss sowie eine verbesserte Kühlleistung. Gerade auf beengtem Raum können diese Maschinen ihre Vorzüge ausspielen, denn sie verfügen über herausragende Manövrier- und Fahreigenschaften. Gezeigt hatte Bobcat seine Kompaktlader in unterschiedlichsten Ausführungen – mal als Forstmulcher, mal mit Gitterlöffel zum Aufnehmen von Steinen und Wurzeln, mal mit Grabenfräse, mal mit Greifer und mal mit Baumstumpffräse. Mit dem »T86« stellte Bobcat überdies einen Kompakt-Raupenlader vor, der aufgrund seiner »Super-Flow«-Funktion selbst mit anspruchsvollsten Anbaugeräten klarkommt. Unter Beweis stellte der Hersteller das in einem nahegelegenen Waldgebiet. Der Raupenlader wurde kurzerhand mit einem Forstmulcher ausgestattet – und schredderte damit einen kompletten Baum. Übrig blieb lediglich ein feiner Mulchteppich. Der knapp 5,6 t schwere »T86« besitzt eine Kipplast von 5 t, eine Hubhöhe von 3,4 m und wird von einem Motor mit 78,5 kW Leistung angetrieben. Auch dieses Modell, dass zweifelsohne zu den stärksten im Bunde zählt, dürfte aufgrund seiner einfachen Handhabung, seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und starken Leistungsdaten punkten.

bauMAGAZIN-Chef­redakteur  Dan Windhorst testete zahlreiche Maschinen, darunter die Tele­handler von Bobcat.

Dobříš-Campus erkunden

Natürlich steht außer Frage, dass die Hauptakteure der »Demo Days« die Maschinen selbst waren. Letztlich, und auch das beweist sich für das b­auMAGAZIN seit Jahren, ist der Blick hinter die Kulissen ratsam. Die Redaktion wurde von Bobcat durch die »heiligen Hallen« am EMEA-Hauptsitz geführt. Spannende Einblicke bot vor allem das hochmoderne Innovation Center, welches der Hersteller nutzt, um nicht nur an komplett neuen Maschinen zu arbeiten, sondern sich gleichzeitig mit der Frage auseinanderzusetzen, was sich an bereits bestehenden Serien verbessern lässt. Gerade das Innovation Center, welches zum Teil gewaltig dimensionierte Testlabore und -bereiche beinhaltet, zählt zu den modernsten der Branche. Gleich gegenüber befinden sich das Fertigungswerk sowie das EMEA-Hauptquartier – insgesamt beschäftigt Bobcat dort über 1 700 Mitarbeiter und produziert knapp 25 000 Maschinen pro Jahr. Hinzu kommen die über 400 Händler innerhalb der EMEA-Region.

Ein breit gefächertes Portfolio

Genutzt hat das bauMAGAZIN das Event allerdings auch, um sich einen Überblick über das gesamte Maschinenangebot zu verschaffen. Aktuell bietet Bobcat zwölf rad- und fünf raupenbetriebene Kompaktlader an, hinzu kommen 18 Minibaggermodelle, 34 Telehandler sowie neun Kompakttraktoren, ein Mini-Raupenlader, drei kompakte Radlader, zahlreiche Gabelstapler, Kompressoren und Generatoren sowie mehrere kleine Lader, Mäher und Verdichter, die insbesondere im GaLaBau zur Geltung kommen. Eine große Besonderheit: Derzeit bringt Bobcat auch seine Kompakttraktoren auf den deutschen Markt. Vertrieb und Service übernimmt der Partner Agrowelt. Neben den Kompakttraktoren, die eine erstaunliche Vielzahl an Arbeiten übernehmen können, möchte Bobcat in der Region EMEA auch Rasenmäher und Rasenpflegemaschinen sowie Mini-Kettenlader und kompakte Knicklader anbieten. Derzeit sind die Kompakttraktoren für drei Plattformen vorgesehen: 1 000, 2 000 und 4 000. Zur Wahl stehen neun Modelle mit einer Leistung bis 58 PS.

Zahlen

Minibagger »E16« »E17z« »E19« »E20z«
Betriebsgewicht (t) 1,6 1,7 1,9 bis 1,98 1,98
Gesamtbreite (mm) 980 bis 1 360 980 bis 1 360 980 bis 1 360 980 bis 1 360
Grabtiefe (mm) 2 230 2 230 2 364 2 364
Grabkraft (kN) 11,9 11,9 12,6 12,6
Schaufelkraft (kN) 14,6 14,6 18,3 18,3

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