Continental: Die Last sensorgestützt digital überwachen

Continental hat ein On-Board-Wiegesystem (OBWS) entwickelt, das das Gewicht von Nutzfahrzeugen inklusive des Anhängers oder Sattelaufliegers bereits vor Fahrtantritt und unabhängig von einer stationären Waage schnell erfassen beziehungsweise darstellen kann. Weitere Funktionen versprechen Effizienzsteigerungen, die deutlich über die Einhaltung der EU-Direktive 2015/719, die im Mai 2021 in Kraft tritt, hinausgehen sollen.

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Die Direktive schreibt eine häufigere Messung des Gesamtgewichts von Nutzfahrzeugen vor – um entsprechend zu planen und Sanktionen zu vermeiden, müssen Fahrer und Flottenbetreiber den Beladungszustand des Fahrzeugs schon vor Fahrtantritt kennen, was bislang kaum möglich ist.

Die meisten Länder setzen zur Erfüllung der Vorgaben derzeit auf eine flächendeckende, in die Straßeninfrastruktur eingebettete Lösung. Das On-Board-Wiegesystem verspricht allerdings einen Mehrwert, der über die regulatorischen Anforderungen hinausgeht. Noch bevor der Lkw losfährt, können Flottenbetreiber und Fahrer überprüfen, ob sie sich mit dem Gewicht eines Fahrzeugs im sicheren Bereich bewegen. Lässt sich das Gewicht bereits vor der Fahrt feststellen, können die Fahrzeuge effizienter und auch sicherer beladen werden. Eine verbesserte Ausnutzung der gesetzlichen Ladekapazitäten wird erreicht. Die bereitgestellten Daten ermöglichen zudem eine vorausschauende Wartung.


Sensoren messen Achslasten

Weil es Mischflotten mit unterschiedlich gefederten Fahrzeugen gibt, haben die Experten bei Continental OBWS-Lösungen entwickelt, die die jeweiligen Anforderungen berücksichtigen.

Luftgefederte Fahrwerke eignen sich gut zur kontinuierlichen Ermittlung des Beladungszustandes jeder einzelnen Achse. Auch für stahlgefederte Achsen sind maßgeschneiderte Lösungen verfügbar. So hat das Technologieunternehmen für luftgefederte Fahrzeuge einen Sensor entwickelt, der mittels Ultraschall die Höhenlage und den Druck von Luftfedern misst, um den Beladungszustand der Achse zu ermitteln. Davon abgeleitet ist ein parallel zum Stoßdämpfer montierter Höhensensor für nicht luftgefederte Fahrzeugachsen. Er erfasst den Federweg der Blattfederung und gibt so Auskunft über den Beladungszustand der jeweiligen Achse. Sowohl für stahl- als auch für luftgefederte Achsen eignet sich zudem der Dehnungssensor von Continental, der die Verspannung des Achskörpers misst und die Ermittlung der Achslast ermöglicht. Die Summe der Achslasten ergibt das Fahrzeuggewicht inklusive Beladung.

System aus einer Hand

In allen vier Fällen werden die Daten gesammelt, weitergeleitet, ausgewertet und die Ergebnisse via App auf dem Smartphone des Fahrers oder auf einem Display im Fahrerhaus angezeigt. Fuhrpark-Manager können die Daten ebenfalls abrufen und die Auslastung ihrer Flotten optimieren. Alle Produkte und Services bietet Continental als komplettes System aus einer Hand – von der Luftfeder über den Sensor bis hin zur Datenverarbeitung und den Software-Anwendungen.    t

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