DerBlaue Weniger Frust mit Flüssigkeiten

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: DerBlaue

Im Nachhinein können Start-ups oft klar benennen, was der genaue Grund für ihre initiale Idee war. Im Falle von Marvin Kiesel, gelernter Wirtschaftsingenieur mit der Fachrichtung Maschinenbau und Erfinder des »Blauen«, war es Frust – und das gleich mehrfacher. Denn der Austausch eines Heizkörpers in der eigenen Wohnung war vom Transport mehrerer voller Eimer Wasser, einem durchnässten Abdeckvlies und – trotz aller Bemühungen – sichtbarer Feuchtigkeit an den Rohren und dem Holzboden begleitet. Seine Schmerzgrenze war schließlich überschritten, als er von einem befreundeten Heizungsbauer erfuhr, dass dieses Vorgehen allgemeiner Usus in der Branche ist.

Marvin erinnert sich: »Ich konnte es wirklich kaum glauben, dass abgeschnittene Eimer, die zudem permanent geleert werden müssen, quasi der ›Gold-Standard‹ bei Arbeiten dieser Art sind. Damit wollte ich mich nicht zufriedengeben.« Basierend auf seiner Grundidee, dass sich der Auffangbehälter so gut wie möglich den Gegebenheiten anpassen sollte, entstand nach vielen Stunden des Tüftelns schließlich der Prototyp einer Wanne aus robustem Kunststoff mit biegsamen Rändern. Der erste Praxistest beim befreundeten Heizungsbauer war dann auch gleich ein voller Erfolg: »Mein Bekannter war davon so begeistert, dass er die Wanne nicht mehr hergeben und gleich behalten wollte. Da war mir klar, dass die Idee grundsätzlich Potenzial hat.« Die flexibel an Gegebenheiten anpassbare Wanne macht vermeintlich »passend« ausgeschnittene Eimer obsolet; und um das permanente Entleeren zu vermeiden, kam im Anschluss eine Pumpe mit Akku hinzu: »DerBlaue« war erfunden, um damit Flüssigkeiten tropfsicher umleiten, auffangen und abpumpen zu können.

Erfolgreiche Bollerwagen-Tour über die ISH

Die nächste Herausforderung bestand nun allerdings darin, das Produkt bekannt zu machen. An dieser Stelle der Erfolgsstory kommt ­Michael Schmidt ins Spiel, den Marvin bereits aus der Kemptener Gründervilla und vom Mountainbiken kannte. Der ausgebildete Malermeister sowie Farb- und Lacktechniker verfügte bereits über Erfahrung bei Kernsanierungen. Er konnte daher den Schmerz von Marvin bei seinem Heizkörpertausch gut nachvollziehen. Aufgrund der guten Vernetzung von Michael in der Branche standen schnell erste Meinungen von weiteren Handwerkern zur Verfügung: »Das Feedback war durchwegs positiv und steigerte sich sogar noch, als wir mit einem Bollerwagen samt Heizkörper und ›DerBlaue‹-Prototyp über die ISH 2019 – die Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Luft – mit 100 Prozent Zielgruppe liefen.« Im Anschluss der Messe erhielten 20 Firmen ein Testmuster zur Verfügung gestellt. »Die Resonanz war überwältigend: Ausnahmslos alle waren davon begeistert«, erinnert sich Marvin. 2020 fand schließlich die Markteinführung mit dem ersten Händler statt, weitere folgten im Laufe des Jahres. »Selbst Corona konnte uns nicht bremsen – anstatt der Präsentationen vor Ort haben wir uns auf Videocalls und ­Social-Media-Marketing fokussiert«, so Michael.

Feedback wird schnell umgesetzt

Dank zahlreichem Feedback aus der SHK-Branche flossen zu diesem Zeitpunkt bereits viele Verbesserungsvorschläge in das Produkt ein und ließen sich aufgrund kurzer Wege entsprechend schnell umsetzen. »DerBlaue« verfügt über viele Alleinstellungsmerkmale: So sind sämtliche Nähte verschweißt, die Biegemetallelemente können beliebig oft geformt werden, die Aufhänge­ösen wurden separat verstärkt und ergeben in der Mitte für maximale Stabilität einen »Goldenen Schnitt«. Direkt aufgrund von Praxiserfahrungen wurde auch der Wunsch umgesetzt, den 6 000-mAh-Akku mit seiner Laufzeit von 3,5 Stunden und bis zu 1 500 l Fördermenge nicht nur gegen Spritzwasser, sondern auch gegen Stürze zu polstern. Michael dazu: »Hier unterscheiden wir uns aus qualitativer Sicht deutlich von Nachahmern unserer Idee, die natürlich nicht auf sich warten ließen – unser Produkt ist hingegen in enger Kommunikation mit den Anwendern in der Praxis gereift und qualitativ auf einem ganz anderen Level.« Im Laufe der Zeit kamen Variationen der Grundidee hinzu, u. a. auch welche für die Baubranche: Denn neben Wasser ist »DerBlaue« ebenso ideal für weitere Flüssigkeiten wie Öle und Kraftstoffe geeignet. So lassen sich Wartungsarbeiten oder Betankungsvorgänge an Baumaschinen aller Art um einiges einfacher durchführen.


Mittlerweile ist aus einer Idee eines Einzelnen ein Unternehmen mit einem 16-köpfigen Team mit Lager- und Büroräumen in Sonthofen im Allgäu entstanden. Dort werden professionelle Flüssigkeits-Auffangsysteme für eine Vielzahl an Branchen entwickelt – mit durchschlagendem Erfolg: Bislang wurden bereits über 80 000 Produkte verkauft. Kein Wunder, denn: »DerBlaue« kann grundsätzlich überall dort eingesetzt werden, wo Flüssigkeiten umgeleitet, aufgefangen, abgepumpt oder eingefüllt werden sollen. Das System ist zudem leicht zu transportieren. Marvin weist noch auf einen Nebenaspekt hin, der sich aus dem Namen und der identischen Farbe des Produkts ergibt: »Jeder weiß auf Anhieb, was damit gemeint ist, wenn ›DerBlaue‹ benötigt wird.« Wie dieser überhaupt zu seinem Namen kam, erklärt er abschließend: »Bei meinen ersten Versuchen zu Hause habe ich verwendet, was gerade greifbar war – und das war eben eine blaue Abdeckfolie.«s 

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