Auf dem Areal des ehemaligen Wriezener Bahnhofs in Berlin-Friedrichshain entsteht seit 2023 das neueste Projekt des Entwicklers Edge, »Edge Friedrichspark«. Der Bürogebäudekomplex soll nach Inbetriebnahme seinen eigenen Energiebedarf komplett nachhaltig decken. Schon beim Bauprozess selbst wird auf Nachhaltigkeit und einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck geachtet, weshalb die bauausführende Züblin u. a. rund 12 000 m3 nachhaltigen Beton (»naturecem 65 PKH«) von Spenner Herkules einsetzt, optimiert durch KI-gestützte Software des Berliner Tech-Unternehmens Alcemy. Zur Überwachung des Betons kommt von Doka das Beton-Monitoring-System »Concremote« zum Einsatz. Zudem lieferte Doka die Schalung für die Baustelle.
Nachhaltig von Beginn an
Einer der größten Hebel zur Dekarbonisierung der Baustelle ist der Baustoff Beton. In seiner bisherigen Zusammensetzung hat er eine schlechte Klimabilanz, da bei der Herstellung des enthaltenen Zementklinkers hohe Treibhausgasemissionen entstehen. Um Beton nun klimafit zu machen, reduzieren Betonhersteller wie Spenner Herkules den Klinkeranteil deutlich, sodass der damit einhergehende CO2-Austoß verringert wird, in diesem Fall um die 65 Prozent. Allerdings »verhalten« sich jene neuen Betonmischungen anders als herkömmliche Betone. Denn weniger Klinker bedeutet auch niedrigere w/z-Werte und verzögerte Frühfestigkeitsentwicklung, also eine längere Aushärtungszeit. Für ersten Fall hilft die Software von Alcemy, mit der das Personal im Transportbetonwerk in Echtzeit die Betonqualität vom Mischwerk bis zur Baustelle überwachen kann. Zur Überwachung des Betons in seinem Aushärtungsverhalten unterstützen die Daten, die das Beton-Monitoring-System »Concremote« von Doka liefert. Dessen Sensoren messen die Temperaturentwicklung, womit die Druckfestigkeit im Betonbauteil berechnet wird. So kann CO2-reduzierter Beton sicher, effizient und wirtschaftlich eingesetzt werden.
Darüber hinaus setzt Züblin 100 000 Hohlkörper-Elemente aus recyceltem Kunststoff ein, sodass 8 Prozent Beton eingespart werden kann. »All dies zeigt: Dekarbonisierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der das Zusammenspiel aller Beteiligten gefragt ist. Als einer der führenden Schalungshersteller weltweit agieren wir an der Nahtstelle zwischen Schalung und Beton und können so einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Bauen mit Beton leisten«, erklärt Joachim Immerz, Geschäftsführer Vertrieb von Doka Deutschland.
Erfolgreiches Quartett
Die mitwirkenden Unternehmen – Edge als Entwickler, Züblin als ausführende Baufirma, Alcemy als Technologieunternehmen und Doka als Schalungsexperte – haben bereits beim »Edge East Side« zusammengearbeitet. Wie bereits beim Highrise-Projekt an der Warschauer Straße kommen auch beim »Edge Friedrichspark« Dokas bewährte Decken- und Wandschalungssysteme zum Einsatz, so etwa 4 500 m2 der »DokaXdek«-Tische. »DokaXdek« ist das neueste Deckenschalungssystem von Doka, das vielseitig einsetzbar und kombinierbar sowie äußerst langlebig ist und dabei mit besonders viel Sicherheit und Wirtschaftlichkeit punktet.
Das Gewerbeprojekt soll im ersten Quartal 2026 fertiggestellt werden. Der Entwurf des »Edge Friedrichspark« sieht neben dem 100 Prozent nachhaltigen Energiekonzept auch einen begrünten Innenhof mit einer Fläche von rund 3 000 m2 vor. Auch in Sachen Infrastruktur und Mobilität setzt man auf Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion: Neben 84 Parkflächen sollen auch Stellflächen für rund 550 Fahrräder entstehen.j