Als Besucher der RATL stellt Abbruch- und Bauunternehmer Robert Oettinger, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der gleichnamigen Unternehmensgruppe, klar, dass die Messe ihn nicht nur mit Informationen zu neuen Maschinen und Geräten versorgt, sondern auch Impulse gibt. Gleichzeitig lade die Veranstaltung zum Netzwerken ein. Die Messe sei für ihn dabei insbesondere eine Plattform für unerwartete Entdeckungen: ob in Live-Demonstrationen, durch Fachgespräche oder den in Größe und Anzahl genau richtig dimensionierten Aussteller-Ständen. Auf der RATL würden praxisnahe Lösungen, technologische Fortschritte und wertvolle Kontakte zusammekommen. Mit ihrem Fokus auf Abbruch, Rückbau und Recycling sei die RATL für ihn ein Motivationstreiber, um Ideen weiterzuentwickeln, neue Technologien kennenzulernen und das Netzwerk innerhalb der Branche zu stärken. In seinem Kerngeschäft wird der klassische Abbruch zunehmend durch selektiven Rückbau ersetzt. Dabei sind die im Bauwesen verwendeten Materialien und Verbundwerkstoffe laut Robert Oettinger immer komplexer geworden. »Wir wollen gleichzeitig die Abbruch- und Recyclingprozesse technisch optimieren und das Stoffstrommanagement vorantreiben. Für selektiven Rückbau und stoffliche Trennung brauchen wir hoch spezialisierte Maschinen und Werkzeuge. Auch für die Staubbindung beim Abbruch fehlen uns noch praktikable Systeme und Verfahren. Ich hoffe und erwarte daher, auf der kommenden RATL in Karlsruhe effiziente Maschinen und Geräte für diese Problemstellungen zu entdecken, live im Einsatz erleben und bestenfalls mit anderen Lösungen zu vergleichen.«
Live-Vorführungen als Ideengeber
Die Anbaugeräte-Arena, eines von fünf Demo-Formaten der Messe, dürfte laut dem Unternehmer die richtige Szenerie für effiziente Abbruchgeräte sein. »Hier freue ich mich auf eine Auswahl an neuesten Maschinen oder Technik mit neuen Konfigurationen, die ich miteinander vergleichen und daraus die für mich richtige Wahl treffen kann.« Aber auch die nachgelagerten Prozesse der Stofftrennung, Zerkleinerung und Absiebung seien auf der Messe erlebbar, nämlich als komplexe Aufbereitungslinien an Gemeinschaftsständen verschiedener Hersteller. »Die RATL in Karlsruhe hat kaum Streuverluste – sie ist genau auf mich zugeschnitten«, wie Robert Oettinger klarstellt.
Nachhaltigkeit und Recycling
»Wir wollen nachhaltiges Bauen und Recycling vorantreiben. Unsere Firmengruppe versucht daher, die Wertschöpfungsketten rund um Abbruch und Recycling, Erdbau, Tief- und Straßenbau mit eigener Logistik zu schließen und auch mit neuartigen Ansätzen die Stoffströme zu lenken. Zum Beispiel engagieren wir uns beim Start-up ›Boden & Bauschutt‹, einem digitalen Marktplatz für Sekundärbaustoffe plus einer standardisierten, digitalen Probenahme-Dokumentation. Wir verfolgen außerdem aktuell die Herstellung und Verwendung von RC-Beton aus Abbruchmaterial. Hierfür betreibt unser jüngstes Unternehmen Recular ein Joint-Venture mit der Firma Peterbeton, eine Anlage zur Karbonatisierung von Abbruchbeton mit biogenem CO2. Dieser Prozess bindet dauerhaft 10 bis 15 kg CO2 pro Tonne fertigem Beton und kann gemäß der aktuellen DIN für Beton 30 Prozent frische Zuschlagstoffe ersetzen. Jetzt wollen wir diese Ansätze auf die Straße bringen und fordern, die Verwendung solcher DIN-konformen Recyclingstoffe im Vergabeverfahren bindend vorzuschreiben. Die RATL im Oktober nutzen wir als Plattform, um mit Marktbegleitern solche Ansätze zu diskutieren, offenen Wissenstransfer zu schaffen und möglicherweise neue strategische Allianzen zu forcieren, die auf eine lebendige Kreislaufwirtschaft einzahlen«, wie Robert Oettinger abschließend zur bald stattfindenden RATL in Karlsruhe erklärt.da