Im Grunde hat sich der Besuch am Stand von Wacker Neuson wie ein Klassentreffen der anonymen Maschinisten angefühlt – an jeder Ecke wurde munter darüber gefachsimpelt, wie sich der neue Dumper auf der eigenen Baustelle machen würde, warum man sich nun vielleicht doch für eine elektrifizierte Variante entscheiden sollte und wie sich die Produktivität mithilfe von digitalen Tools tatsächlich steigern lässt. Für Wacker Neuson selbst dürfte das letztlich eine tolle Bestätigung sein – gerade wenn man bedenkt, dass das diesmalige Motto »Solutions built for you« gelautet hat. Und genau das hat man dem Hersteller, offen gesprochen, auch abgekauft. Zu spüren war, dass neben all den aufgefahrenen Exponaten und der großzügig gestalteten Demo-Fläche vor allem Gespräche geführt wurden – und zwar miteinander. »Die Bauma war für uns eine wertvolle Gelegenheit, unsere Kunden und Partner persönlich zu treffen, uns über ihre aktuellen Herausforderungen auszutauschen und unsere Lösungsansätze zu diskutieren«, wie Alexander Greschner, Vertriebsvorstand der Wacker Neuson Group, erklärte. »In den Gesprächen auf unserem Stand zeigt sich immer wieder, wie wichtig eine vertrauensvolle Partnerschaft für zukunftsfähige und effiziente Baustellen ist.«
Die E-Bagger »26e« und »10e«
Die Ausstellungsfläche und die Demo-Arena waren bewusst anwendungsbezogen ausgerichtet. Ein sogenannter »Solutions Ring« führte die Bauma-Besucher auf einem 360°-Rundweg um den Demonstrationsbereich, wo in regelmäßigen Abständen im Rahmen einer unterhaltsamen Show die neuesten Maschinen und Geräte gezeigt wurden. Aus dem »zero emission«-Produktportfolio zeigte Wacker Neuson die beiden neuen E-Bagger »EZ26e« mit 2,6 t Nutzlast und »EZ10e« mit 1 t Nutzlast. Darüber hinaus wird erstmals eine unabhängige und TÜV-zertifizierte Batterieanalyse vorgestellt, der »Certified Battery Check«: Diese Analyse des Batteriestatus ermöglicht es Anwendern laut Wacker Neuson, den Wiederverkaufswert gebrauchter Maschinen zu steigern und über ein unabhängiges »State of Health«-Zertifikat den Batteriezustand der eigenen Maschine feststellen zu lassen.
Premiere für neuen E-Radlader
Zur Bauma feierte darüber hinaus ein neuer E-Radlader seine Premiere: Der »WL300e« mit einem Betriebsgewicht von rund 2,5 t soll laut Hersteller gerade bei Komfort und Sicherheit punkten – hervorgehoben hatte Wacker Neuson hier vor allem die speziell gedämpfte Fahrerkabine. Die neue, optional verfügbare Ladeanlage mit rund 2,3 m Hubhöhe erhöht die Kipplast der Maschine deutlich und soll eine optimale Sicht auf die Arbeitsumgebung sowie das Anbauwerkzeug sicherstellen. Mit einer ganzen Reihe an neuen Radladern möchte Wacker Neuson laut eigener Aussage »für noch mehr Effizienz und Komfort auf der Baustelle sorgen«. Die Kabinen der neuen Modelle »WL750«, »WL950« und »WL1150« wurden optimiert: Der verbreiterte Zugang erleichtert häufiges Ein- und Aussteigen, Panorama-Front- und -Heckscheiben bieten optimale Rundumsicht auf die Arbeitsumgebung, und ergonomisch angeordnete Bedienelemente erleichtern das konzentrierte Arbeiten. Der leichte Servicezugang aller drei Modelle ermöglicht eine effiziente Wartung und damit eine Maximierung der Laufzeiten der Maschinen.
Muldenwechselsystem
Im Segment der leistungsstarken »Dual View«-Dumper präsentierte Wacker Neuson hingegen ein innovatives Muldenwechselsystem am bewährten »DV60«-Dumper. Es ermöglicht laut Herstellerangaben ein schnelles und einfaches Austauschen der Mulde, um beispielsweise von einer Drehkippmulde auf eine Dreiseitenkippplattform umzusteigen. Mit verschiedenen Mulden können die Einsatzmöglichkeiten erweitert, die Auslastung der Maschine gesteigert und die Dumper etwa als Lkw-Ersatz noch flexibler zum Einsatz kommen.
Nachdem Wacker Neuson zur vorangegangenen Bauma bereits den Minilader des Typs »SM100« auf Ketten erstmals vorstellte, wurde die Modellreihe nun mit dem »SM50« um eine 1,1 t schwere Maschine auf Rädern erweitert. Beide Minilader seien echte Multitools auf beengten Baustellen, wie Wacker Neuson auf der Bauma klarstellte. So sei der kompakte »SM50« mit einer Vielzahl an Anbauwerkzeugen erhältlich und erlaube aufgrund hoher Hydraulikleistung selbst den Einsatz von beispielsweise Erdbohrern oder Grabenfräsen. Durch die einfache Joystick-Bedienung können nach Ansicht des Herstellers selbst ungeübte Anwender schnell und effizient arbeiten. Aufgrund ihrer schmalen Abmessungen passen die Wacker-Neuson-Minilader übrigens auch durch Tore oder enge Durchfahrten – für urbanes Umfeld also ideal.
Effizientes Verdichten
Wacker Neuson stellt allerdings auch eine umfangreiche Reihe an neuen Akkuplatten vor, die, wie zahlreiche weitere Baugeräte von Wacker Neuson oder anderer Hersteller im Rahmen dieses Standards, mit dem »Battery One«-Akku betrieben werden. Die reversierbaren Akkuplatten »APU« sind mit Zentrifugalkräften von 28 und 33 kN sowie Arbeitsbreiten von 40, 50 und 60 cm am Markt vertreten. Die akkubetriebenen Vibrationsplatten »APU28« und »APU33« sind auffallend leicht zu bedienen und per Knopfdruck zu starten. Ihr Direktantrieb »DireX« – im Übrigen eine Eigenentwicklung von Wacker Neuson – soll für eine Kraftübertragung ohne Übertragungs- und Reibungsverluste und somit für längere Laufzeiten sowie geringeren Wartungsaufwand sorgen. Zudem erweitert Wacker Neuson das Angebot an reversierbaren Mittelplatten mit Benzin- oder Dieselmotor. Sie sind mit einer Verdichtungsleistung von 52 und 62 kN sowie Arbeitsbreiten von 47, 60 und 75 cm erhältlich. Die neue Generation der »DPU«- und »BPU«-Modelle überzeuge laut Hersteller mit guter Führbarkeit und Ergonomie und gewährleiste so reibungsloses und effizientes Arbeiten.d