Eeine Alltagssituation auf der Baustelle: »Während eines anstrengenden Arbeitstages gibt es immer wieder Situationen, in denen Maschinenführer abgelenkt werden oder unaufmerksam sind. Eine Hand arbeitet schneller als die andere, Signale werden übersehen oder Arbeitsschritte vergessen. Das bringt eben der berüchtigte Faktor Mensch mit sich«, wie Béla Cseri erläutert. Doch gerade im Bau, beim Umgang mit schwerem Gerät, können selbst kleine Unachtsamkeiten teilweise gravierende Folgen haben. Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen würden immer wieder bei der Arbeit mit Baggern, vor allem aber beim Wechsel von Anbaugeräten, auch schwere Unfälle passieren, berichtet der Geschäftsführer der Cseri GmbH. Deshalb geht der Thüringer Hersteller von Anbaugeräten und Schnellwechslern einen Schritt weiter und stellt eigenen Angaben zufolge höhere Anforderungen an seine eigenen Produkte als die Norm. »Absolut sicher und zuverlässig, robust und vor allem alltagstauglich«, so lassen sich die Maßstäbe laut Cseri zusammenfassen. Vorrichtungen, die Menschen und Geräte absichern, dürfen durch die rauen Arbeitsbedingungen, die auf dem Bau herrschen, weder leicht beschädigt werden noch versagen. Darum verzichten sie bei Cseri dafür bewusst auf sensible Elektronik und Sensoren. Das gelte auch für die Hydraulikventileinheit von Entwicklungspartner Bott, das Herzstück des zusätzlichen Sicherheitssystems in den »LifeLine HC Superior«-Schnellwechslern. Fehler beim Verriegeln von Anbaugeräten seien damit praktisch unmöglich.
Die besten Sicherheitssysteme erweisen sich als unauffällig
Herabfallende Anbaugeräte bergen ein hohes Unfallrisiko. Daher sind die Anforderungen nach DIN an die Sicherheit von Schnellwechseleinrichtungen sehr hoch. Dennoch bleibt den Herstellern von Schnellwechslern ein gewisser Freiraum bei der Umsetzung. Nicht selten sind Maschinenführer dadurch gezwungen, zahlreiche Hebel gleichzeitig zu betätigen, um Anbaugeräte zu tauschen. Denn ist ein Wechsler entriegelt, setzt die Steuerung den Bagger grundsätzlich in den Notlauf und aktiviert ein akustisches Signal. Im Alltag zwar sinnvoll, aber doch unpraktisch, weil der Bagger dann nur noch im Kriechgang läuft. Einige Maschinensteuerungen verriegeln daher den Schnellwechsler automatisch wieder, sobald der Baggerarm bewegt wird. Falls nicht, übernehmen das meistens die Baggerführer selbst. Sofort verstummt das Signal und der Bagger schaltet in den Arbeitsmodus. Allerdings fahren auch die Klauensicherung und Verriegelungsbolzen aus und behindern den nachfolgenden Wechselprozess. Bei den meisten Schnellwechslern heißt es nun für die Baggerführer anfahren, Klauen positionieren, einhaken, sichern, absenken und kippen, auf der hinteren Aufnahmeachse aufsetzen und gleichzeitig entriegeln, damit die Verriegelungsbolzen freigeben, wieder verriegeln, anheben und den Halt überprüfen. Nicht wenige wünschen sich daher während eines klassischen Löffelwechsels eine dritte Hand, um alle notwendigen Hebel simultan in Bewegung zu setzen. Was für Zaungäste auf den ersten Blick so einfach aussieht, ist doch anspruchsvoll und bietet genug Raum für Fehler oder gar Manipulation. »Das beste Sicherheitssystem ist eines, das automatisch greift und bei der Arbeit nicht stört«, bringt Markus Haist, Verantwortlicher für Technik und Vertrieb der Wolfgang Bott GmbH & Co. KG, den Anspruch des neuen Cseri-Systems auf den Punkt. Und damit den Anspruch an ihre Hydraulikeinheit, die dahintersteckt. Diese besteht im Wesentlichen aus einem mechanisch-hydraulisch betätigten 2/2-Wege-Sitzventil, das in einer kompakten Patrone integriert und mit einem entsperrbaren Rückschlagventil kombiniert ist. Diese kleine Einheit ist es, die das Quäntchen mehr an Sicherheit ermöglicht und den Löffelwechsel vereinfacht.
Großer Vorteil: Einfach zu bedienen und trotzdem jederzeit sicher
Dabei unterscheidet sich der Arbeitsablauf beim Austausch von Anbaugeräten mit den »LifeLine HC Superior«-Schnellwechslern von außen betrachtet kaum von anderen Systemen. Absetzen und Entnehmen des alten Anbauteils laufen ab wie bisher. Doch ab dann gibt es kleine Unterschiede zum sonst üblichen Ablauf. Sobald das Hydrauliksystem Arbeitsdruck erhält, fährt auch die Klauensicherung des »Superior«-Schnellwechslers automatisch aus und er verriegelt wie gewünscht. Allerdings bleiben die Verriegelungsbolzen leicht eingerückt, weshalb der Fahrer das nächste Anbaugerät aufnehmen kann, ohne erneut zu entriegeln. Wie gewohnt positioniert und senkt der Baggerführer die Klauen über der Aufnahme des neuen Anbauteiles und fädelt sie ein. Die beiden Bolzen der »LifeLine«-Klauensicherung werden dabei von der Aufnahmeachse nach innen gedrückt und klicken, sobald die Klauen richtig sitzen, automatisch wieder aus. Ab jetzt kann das Anbaugerät zwar noch schwingen, ist jedoch in jeder erdenklichen Lage in den Klauen gesichert und fällt selbst bei schnellen Schwenkbewegungen nicht herunter. Die Klauensicherung greift immer zuerst und ist unabhängig von der zweiten Verriegelung, bei der dann die Bott-Ventile zum Einsatz kommen. Dazu senkt der Baggerführer den Wechsler auf die hintere, von ihm abgewandte Aufnahme ab. An der Rückseite des »HC Superior« befindet sich ein federbelasteter Kontaktstift. Dieser wird, sobald der Wechsler richtig positioniert ist, durch die Aufnahmeachse des Anbaugerätes gedrückt und betätigt damit das Sitzventil. Die bisher eingerückten Verriegelungsbolzen fahren nun automatisch aus und verriegeln den Löffel. Erst wenn sie auf ein Sicherheitsminimum ausgefahren sind, fährt auch der rote Anzeigestift ein und zeigt, dass das Anbaugerät sicher verriegelt ist.d